Hierarchische Wortlisten für die Sprechapraxiediagnostik (HWL)

Die Sprechapraxie ist ein Störungsbild, das vor allem bei Patienten mit Infarkten der linken mittleren Hirnarterie häufig auftritt. Die Symptome der Sprechapraxie sind meist mit aphasischen, manchmal auch mit dysarthrischen Störungen assoziiert.

Für eine gezielte Therapieplanung ist es erforderlich, das Vorliegen einer Sprechapraxie zu erkennen, den Schweregrad der Störung zu bestimmen und das Störungsmuster näher zu beschreiben. Außerdem sollte die Sprechapraxie gegenüber anderen Störungsbildern abgegrenzt werden.
Die „Hierarchischen Wortlisten“ (HWL) bieten systematisch strukturiertes Material für die klinische Sprechapraxiediagnostik.

In der Testung spricht der Patient Wörter nach, die in ihrer phonologischen und sprechmotorischen Komplexität hierarchisch ansteigen. Anschließend bewertet der Untersucher die Patientenreaktion im Hinblick auf Fehler in der Lautbildung und im Redefluss. Die HWL eignen sich für die Diagnostik, Therapieplanung und die Verlaufsdokumentation bei Sprechapraxie.

Die HWL können unter Downloads (s.u.) kostenlos heruntergeladen werden.

Inzwischen wurde eine Kurzversion der HWL (HWL-kompakt) entwickelt. Die Wortliste mit Durchführungs- und Auswertungsanleitung und einer Excel-Auswertungsmaske finden Sie hier.

Kontakt: wolfram.ziegler@ekn-muenchen.de

Literatur

• Liepold, M., Ziegler, W., & Brendel, B. (2003) Hierarchische Wortlisten. Ein Nachsprechtest für die Sprechapraxiediagnostik. In W. Ziegler, G. Kerkhoff, N. Troppmann & G. Goldenberg (Hrsg.), EKN - Materialien für die Rehabilitation. Dortmund: Borgmann.
• Ziegler, W., & Aichert, I. (2015). How much is a word? Predicting ease of articulation planning from apraxic speech error patterns. Cortex, 69, 24-39.