Entwicklungsgruppe klinische Neuropsychologie (EKN)
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Rhythmisches Entrainment bei Patienten mit Dysarthrie infolge von M. Parkinson oder Spinozerebellärer Ataxie

Mona Späth, Dr. Ingrid Aichert & Prof. Dr. Wolfram Ziegler

Kontakt: mona.spaeth@ekn-muenchen.de

Klinische Kooperationspartner

  • Schön Klinik München Schwabing, Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Prof. Dr. Ceballos-Baumann, Frau Wagner-Sonntag
  • Universitätsklinikum Essen, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Timmann-Braun

 

Gesunde Sprecher passen sich oft unbewusst an das Sprechen ihres Kommunikationspartners an. In phonetischen Studien wurde dies für verschiedene Parameter wie z.B. Sprechtempo, Tonhöhe, Lautstärke und Vokaleigenschaften gezeigt.

Ob sich auch Patienten mit Dysarthrie unbewusst an die akustisch-phonetischen Eigenschaften des Kommunikationspartner angleichen, wurde bislang nicht untersucht. Dabei könnte dies in der Sprechtherapie gezielt vom Therapeuten, der als Modellsprecher fungiert, ausgenutzt werden.

In diesem Promotionsprojekt wird daher untersucht, ob und wie sich Patienten mit Dysarthrie infolge von Morbus Parkinson oder Spinozerebellärer Ataxie an einen Modellsprecher anpassen. In verschiedenen Bedingungen (Lesen, Nachsprechen, Dialog-Sprechen) wird der Einfluss des auditiven Inputs auf die Sprechmotorik mithilfe perzeptiver und akustischer Analysen untersucht. Der Fokus bei der Auswertung liegt auf prosodischen Aspekten.

Relevante Fragestellungen umfassen u.a.:

  • Wird der Sprechrhythmus des Modellsprechers übernommen? Starten die Probanden ihren Turn im Rhythmus mit dem Modellsprecher? Unterscheidet sich dies für rhythmisch reguläre bzw. irreguläre Sätze?
  • Werden akustisch manipulierte Eigenschaften wie Sprechtempo und Sprechlautstärke imitiert?

Ein Vergleich der beiden Patientengruppen erlaubt dabei Rückschlüsse über die Funktionen der jeweils betroffenen Hirnstrukturen (Basalganglien vs. Kleinhirn) bei der Integration auditiver Informationen in motorische Befehle.

studienstiftungDas Promotionsprojekt stellt eine Erweiterung der DFG-Studie zum Einfluss des Sprechrhythmus auf das Auftreten sprechapraktischer und phonologischer Fehler dar und wird finanziell gefördert durch die Studienstiftung des deutschen Volkes.