Entwicklungsgruppe klinische Neuropsychologie (EKN)
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Sprachumschaltung

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Produktion von Konsonantenclustern bei Patienten mit phonologischer Beeinträchtigung

Hanna Jakob & Prof. Dr. Wolfram Ziegler

Kontakt: hanna.jakob@ekn-muenchen.de

Die Produktion von Konsonantenclustern stellt erhöhte Anforderungen an die Koordination der Artikulationsbewegungen dar. Konsonantencluster werden im Rahmen einiger phonologischer Theorien (z.B. Optimalitätstheorie) als markierte Elemente angesehen. Bei Patienten mit Sprechapraxie sowie phonologischer Störung bei Aphasie kann es zu Fehlern bei der Produktion dieser Konsonantencluster kommen. Es werden in der Literatur unterschiedliche Fehlermuster beschrieben, u.a. Vereinfachung des Clusters durch Tilgung eines Konsonanten oder Schwa-Einfügung in das Cluster. Diese Fehlertypen werden häufig im Kontext der Optimalitätstheorie interpretiert. In den bisher durchgeführten Studien wurde meist nur die Produktion von Einzelwörtern getestet.

Das Promotionsprojekt untersucht die Produktion von Konsonantenclustern im Wortonset sowohl auf Einzelwortebene (z.B. „klage“) als auch bei Wortkombinationen aus phonologisch komplexen und einfachen Wörtern (z.B. „klage - kater“). Einbezogen werden Patienten mit Sprechapraxie und phonologischer Störung bei Aphasie.

Folgende übergeordneten Fragen sind Gegenstand der Untersuchung:

  • Kommt es zu Vereinfachungen der komplexen Strukturen? Welche Fehler treten auf?
  • Wie verhalten sich Konsonantencluster in Kombination mit phonologisch einfachen Wörtern?
  • Wie stabil und dominant ist das Merkmal „Komplexität“? Erfolgt ein Übertrag des Clusters auf einfache Wörter?

dfgDas Promotionsprojekt ist Teil des DFG-ANR Verbundprojekts „Wege zur phonologischen Komplexität: Anlautcluster in Sprachproduktion, Perzeption und Sprechstörungen“ (PO 1269/3-1).